Das Festspielhaus St. Pölten wurde am 1. März 1997 mit einem Konzert des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich feierlich eingeweiht. Rückblickend betrachten die Betreiber dies als Meilenstein für das Kulturleben in Niederösterreich: „Mit dem Bau und der Eröffnung, dieses in ganz Österreich einzigartigen Hauses, wurde ein markantes Zeichen innerhalb der hiesigen Kulturlandschaft gesetzt.“ Dazu zähle sowohl die innovative Architektur als auch das Vorhaben, am Standort St. Pölten eine groß dimensionierte Spielstätte neu zu schaffen und fortan ganzjährig hochkarätig zu bespielen.
Allerdings zeigte sich im Laufe der Jahre, dass die Dachstruktur dieses eindrucksvollen Gebäudes bereits etwas in Mitleidenschaft gezogen war. So wurde 2020 beschlossen, die vorhandene Dachfolie zu entfernen und durch ein absolutes Premium-Produkt von BMI zu ersetzen: die Wolfin M, eine hochwertige Dach- und Dichtungsbahn mit perfekter Diffusionsfähigkeit. Diese extrem widerstandsfähige und alterungsbeständige Dachbahn eignet sich ideal für Sanierungen, weil sie auf einen vorhandenen Dachaufbau verlegt werden kann, ohne diesen kostenintensiv abreißen und entsorgen zu müssen.
„Im konkreten Fall haben wir zusätzlich eine neue Dämmschicht aus Steinwolle mit Faserzementoberfläche aufgebracht und darauf die Wolfin M Bahn verlegt“, erklärt der zuständige Projektleiter Martin Affenzeller vom verarbeitenden Betrieb Innocente aus Vorchdorf. „Da wir diese Dachbahn bis dato nur selten verarbeite haben, hat uns BMI bei der Verlegung großzügig unterstützt. Wir hatten Experten vor Ort, die uns in die Verarbeitung des Materials optimal einschulten. Mit dem Produkt selbst hat dann alles super gepasst.“
Facts
Auftraggeber | Bauherr: NÖ Kulturszene Betriebs GesmbH
Architekt | Planer: BÜRO FERRO & PARTNER ZT GmbH
Dachtechnik: Innocente GmbH, Vorchdorf
Standort: 3100 St. Pölten, Kulturbezirk 2
Baujahr | Fertigstellung: 2021
Abgedichtete Fläche: 1.100 m²
Verwendete Produkte | Systeme: Wolfin M mit Systemkomponenten; Edelstahlsystemteile mit Wolfin M Anschluss-Manschette; Drill-Tec Flachdachbefestiger
Eine anspruchsvolle Aufgabe für die Abdichtungsspezialisten stellte die gekrümmte Form des Daches dar. „Deshalb mussten wir besonders darauf achten, wo wir mit der Verlegung beginnen“, erinnert sich Affenzeller. „Überhaupt mussten wir das jeweilige Tagespensum genau kalkulieren. Das heißt, wir konnten ausschließlich in Etappen arbeiten und pro Tag nur eine bestimmte Fläche freilegen und wieder abdecken. Bei starkem Niederschlag hätte das sonst zu schweren Schäden der vorhandenen Dachstruktur führen können.“
Um dem neuen Dach eine zusätzliche innovative Sicherheit zu verleihen, wurde die etwa 1.100 Quadratmeter große Fläche in Zonen unterteilt. „Wir haben insgesamt fünf Bereiche zu jeweils gut 200 Quadratmetern geschaffen, die komplett voneinander abgeschottet sind und einen eigenen Kontrollschacht zur Feuchtigkeitsüberprüfung aufweisen“, beschreibt Affenzeller diesen wichtigen Vorgang. „Damit wird garantiert, dass wir in Zukunft einen möglichen Wassereintritt in die Dachstruktur frühzeitig erkennen und die Schadstellensuche auf einen bestimmten Bereich einschränken können.“
Damit die neue Dachhaut auch extremen Witterungsverhältnissen standhält, haben die BMI-Experten die entsprechende Windsogberechnung durchgeführt. Nach diesen Vorgaben wurde die Wolfin M Bahn mit den DrillTec Flachdachbefestigern von BMI mechanisch fixiert – dabei handelt es sich um spezielle Schrauben aus Kohlenstoffstahl, die enorme Belastungen aushalten und eine hohe Korrosionsbeständigkeit aufweisen.
Auch für die Wasserableitung des Daches stellte BMI sowohl Know-how als auch die passenden Produkte zur Verfügung. „Die Herausforderung dabei war, dass wir auf das bestehende Entwässerungssystem einen dichten Anschluss herstellen konnten“, erklärt BMI-Anwendungstechniker Michael Wiesmüller. „Für die neue Rinne, die am Rand verläuft und eine innenliegende Entwässerung ermöglicht, kamen die hochwertigen Edelstahlkomponenten von BMI zum Einsatz.
Diese Systemteile sind optimal auf die Wolfin M Bahn abgestimmt, weil sie mit originalen Wolfin M Anschlussmanschetten versehen sind und somit ein materialidentischer und homogener Anschluss an das Abdichtungssystem gesichert wird.“
Projektleiter Martin Affenzeller von Verarbeiter Innocente ist von den Qualitäten der wurzel- und rhizomfesten Wolfin M Bahn auf jeden Fall überzeugt: „Die Folie ist gut diffusionsoffen, was einen optimalen Abtransport von Feuchtigkeit ermöglicht.“
Das Geheimnis der Wolfin M Bahn liegt darin, dass sich unter Sonneneinstrahlung in kürzester Zeit ein hoher Dampfdruck innerhalb des Dachschichtenpaketes (bis 70 Grad Celsius) entwickelt, wodurch ein Austrocknungsprozess in Verbindung mit der hohen Diffusionsfähigkeit in Gang gesetzt wird. Zu diesem physikalischen Vorgang liegen wissenschaftlich fundierte Prüfergebnisse des Fraunhofer-Instituts in Holzkirchen sowie der TU München vor. Das Ergebnis dieser Untersuchungen zeigt, dass Wolfin Bahnen sinnvolle Diffusionsvorgänge zulassen, damit durchfeuchtete Dachschichten nach einer Sanierung wieder austrocknen können.
Genau das erspart bei in die Jahre gekommenen Objekten einen aufwändigen Rückbau und die teure Entsorgung von Bauabfällen. „Das ist auch ökologisch sinnvoll, weil dadurch sowohl die Sondermülldeponien nicht zusätzlich belastet als auch die Rohstoffressourcen geschont werden. Generell ist es im Sinne der Nachhaltigkeit vorteilhaft, die Produktlebenszyklen zu verlängern“, erklärt Arthur Grossinger von der Technischen Beratung bei BMI Österreich.
Auch für das Festspielhaus St. Pölten ist ein achtsamer Umgang mit Ressourcen ein wichtiges Anliegen, wie man von Seiten der betreibenden NÖ Kulturszene Betriebs GesmbH betont: „Nachhaltiges Denken und Handeln geht uns alle an! Nur so können wir langfristig zum Erhalt unseres Planeten beitragen und unser Zusammenleben barrierefreier und sozial gerechter gestalten. Gerade wir als Kunst-, Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen schaffen mit unseren anspruchsvollen Inhalten sowie deren qualitätsvoller Präsentation und Vermittlung gesellschaftliches Bewusstsein.“ Mit dem neu renovierten Dach dieser einmaligen Kulturstätte ist man daher auch überaus zufrieden.
Ebenfalls auf allen Ebenen sehr zufrieden ist der Planer des Projekts, Christian Steffel von FERRO & PARTNER ZT in Wien: „Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten vom Land Niederösterreich war überaus wohlwollend. Es ist eine Freude, einen Bauherren zu haben, der stets an Lösungen orientiert ist.“ Auch von der Qualität der neuen Dachprodukte und der Verarbeitung ist Steffel voll überzeugt. „Alle technischen Details wurden auf den modernsten Stand gebracht. In Summe weist die Dichtheit des gesamten Daches nun eine viel höhere Qualität auf.“
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