Die Abkürzung KLE-SCH steht für das größte Kletter- und Schießsportzentrum Kärntens. Bei dem architektonisch herausragenden Objekt im Gailtal wurde auch eine breite Palette an Bitumenbahn-Modellen von BMI Villas verarbeitet: von der Bodenplatte bis zu den vielfältigen (Grün-)Dächern.
Wenn man von der Gailtal Straße auf das KLE-SCH zufährt, blitzen im Hintergrund schon einige Gipfel der Karnischen Alpen auf. Hinter geschmeidig bewaldeten Hügeln ragen felsige 2.000er hervor und bilden den natürlichen Grenzübergang vom östlichen Kärnten ins italienische Friaul-Julisch Venetien.
Diese Kulisse war auch der architektonische Ausgangspunkt für eine der modernsten Sportanlagen im südlichsten Bundesland. Die renommierten Kärntner Architekten Herwig und Andrea Ronacher haben ein sowohl optisches als auch funktionelles Schmuckstück gestaltet, das sich nahtlos und nachhaltig in die Landschaft des Wallfahrtsortes St. Daniel einfügt. Nichts erinnert mehr daran, dass sich auf diesem Platz einmal ein Fabriksgelände befunden hat.
Dominiert wird das KLE-SCH von einem 18 Meter hohen Kletterturm, der an einen mächtigen Felskopf erinnert und innen ebenso wie außen eine Vielzahl an Routen und Schwierigkeitsgraden ermöglicht. Als Konzept für die gesamte Sportanlage, die auch die modernste Indoor-Schießstätte Österreichs auf mehr als 2.100 Quadratmetern beherbergt, haben sich die Architekten Ronacher für eine Dreiteilung entschieden, sowohl in Nord-Süd-Richtung als auch in Ost-West-Richtung.
„Die im Norden und Süden längsgestreckten, ebenerdigen Baukörper wurden in Holzbauweise errichtet und veranschaulichen dies auch nach außen hin. Die zentralen Baukörper für Boulderhalle, Kletterturm und Mehrzweckraum sind in Stahlbeton errichtet, und auch dies wird nach außen hin durch die Sichtbetonbauweise gezeigt“, heißt es dazu von Seiten der Architekten. „Holz- und Sichtbeton stehen in einem Dialog zueinander. Die Dächer sind, mit Ausnahme jenes des Kletterhallenbaukörpers, mit extensiven Gründächern ausgebildet. Die unterirdischen Räumlichkeiten der Schießstätte treten nach außen hin praktisch nicht in Erscheinung.“ Nach oben abgeschlossen ist ein Teil der Schießanlage durch ein ebenerdiges intensives Gründach, das mittlerweile zu einer schönen Blumenwiese angewachsen ist.
Facts
KLE-SCH - Kletter- und Schießzentrum
Auftraggeber:
Kurt Buchacher
Architekten:
Architekten Ronacher ZT GmbH, Hermagor
Dachtechnik:
Ladstätter GmbH, 9632 Kirchbach
Standort:
St. Daniel 100, 9635 Dellach
Baujahr | Fertigstellung:
April 2022
Abgedichtete Fläche:
3.000 m² (Dach), 2.100 m² (Bodenplatte)
Verwendete Produkte | Systeme:
Villaself SKB-PLUS, Villaself SU-SI, Villatop DUO dolomitgrau, Villaverde E-KV-5S wf, Villaverde WS-I 5S, Isovill E-GW-B, Isovill P-4-B
Flachdach, Extensives und intensives Gründach, Bodenplatte
Sämtliche Dach-, Spengler- und Fassadenarbeiten hat die Ladstätter GmbH aus dem Gailtal verrichtet. „Allein die Dachflächen umfassen rund 3.000 Quadratmeter und weisen drei verschiedene Arten auf: Flachdach sowie intensives und extensives Gründach“, erklärt Geschäftsführer Klaus Ladstätter, der selbst Spengler- und Dachdeckermeister ist
Für die Abdichtung aller genannten Dachvarianten wurde eine Vielfalt an Bitumenbahnen von BMI Villas verarbeitet. So kam etwa als Dampfsperre für alle Dächer die kaltselbstklebende Elastomerbitumenbahn „Villaself SKB-PLUS“ zum Einsatz. „Sowohl bei den Dächern als auch bei den Villas-Produkten mit ihren jeweiligen Eigenschaften war eine Vielseitigkeit unsererseits gefragt“, so Klaus Ladstätter. „Dazu kam der relativ lange Zeitraum, denn wir waren von April 2021 bis April 2022 bei dem Objekt tätig. Aber nicht durchgehend, sondern in verschiedenen Bauabschnitten, in denen wir verschiedene Anforderungen erfüllen mussten. Danach richtete sich auch die Teamgröße, mit der wir vor Ort waren.“
Eine spannende Challenge stellte der 18 Meter hohe Kletterturm dar. „Einerseits von der Höhe her, obwohl wir diese natürlich gewohnt sind. Aber die Herausforderung war, wie bekommen wir die Mitarbeiter und auch das Material hinauf“, berichtet der Dachdeckermeister. „Außerdem konnten wir das Flachdach dort nicht bekiesen oder begrünen. Daher mussten wir alles mechanisch befestigen, um es sturmfest zu machen.“
Als Villas-Produkte am Kletterturm wurden neben „Villaself SKB-PLUS“ noch „Villaself SU-SI“ als Unterlagsbahn sowie „Villatop DUO dolomitgrau“ als frei bewitterte Oberlage verlegt. Letztere eignet sich besonders gut für die alpine Witterung – auch in den heißen Monaten, denn sie verringert durch die helle, dolomitgraue Schieferabstreuung die Oberflächentemperatur und somit die thermische Alterung.
Auch in architektonischer und bautechnischer Hinsicht war die Kletterhalle die größte Herausforderung, wie Projektleiter Bernd Zerza vom Büro „Ronacher Architekten“ erklärt. „Architektonisch haben wir dies gelöst, indem der Kubus als abstrahierter Felskopf in Erscheinung tritt. Statisch bzw. bautechnisch war die große Höhe der Stahlbetonwände nur dadurch zu bewältigen, indem es an der Innenseite nicht sichtbare Stahlbetonrippen gibt, die für die Gestaltung der Kletterwände berücksichtigt werden mussten.“
Ein ökologisches Markenzeichen des KLE-SCH sind die Gründächer. So wurden auf allen Gebäudeteilen, die aus Holz bestehen, extensive Gründächer verlegt. „Dabei handelt es sich um einen klassischen Warmdachaufbau mit den verschiedenen Villas-Bitumenbahnen und einer Dämmung“, so Klaus Ladstätter. Neben der bereits erwähnten Dampfsperre und der Unterlagsbahn „Villaself SU-SI“ wurden die beiden wurzelfesten Gründachbahnen „Villaverde E-KV-5S wf“ als erste Lage und „Villaverde WS-I 5S“ als zweite Lage verarbeitet. Villaverde WS-I 5S ist eine patentierte Elastomerbitumen-Schweißbahn, die mit ökologisch umweltverträglichen und langzeitbeständigen Zusätzen gegen Einwurzelung und Durchwurzelung ausgestattet ist.
Auch für dasebenerdige, intensive Gründach über dem Schießtunnel kamen die bewährten Villas-Bitumenbahnen zum Einsatz. Die in diesem Fall etwa 50 Zentimeter dicke Humusschicht wird von einer massiven Stahlbetonbau-Decke über der Schießanlage getragen. „Bei diesem Gründach, aber auch bei allen extensiven war es ganz wichtig, dass während der Bauphase kein anderes Gewerk die Bahnen beschädigt – denn wenn eine wurzelfeste Bahn reißt oder durchstoßen wird, kann es Probleme bei der Dichtheit geben“, so Klaus Ladstätter, für den die Installation von Gründächern – extensiv wie intensiv – mittlerweile zum Standard-Prozedere gehört. „Allerdings gilt das vor allem für große, öffentlich ausgeschriebene Projekten und solche, die von Architekten geplant werden.“
Dass sich die Produkte von Villas dafür absolut top eignen, kann der Dachdeckermeister aus eigener Erfahrung nur bestätigen. „Wir sind die Verarbeitung dieser Bahnen seit Jahren gewohnt. Unsere Mitarbeiter sind darauf speziell geschult und besuchen regelmäßig die entsprechenden Kurse beim unabhängigen IFB (Institut für Flachdachbau und Bauwerksabdichtung).“
Auch von Seiten der Architekten Ronacher ist man mit der Betreuung durch die Villas Mitarbeiter ebenso wie mit den Produkten vollends zufrieden, wie KLE-SCH-Projektleiter Bernd Zerza bestätigt. „An sich handelt es sich bei den Produkt-Anforderungen um hochbautechnische Ansprüche für die Erreichung eines dichten Gebäudes, sowohl unter- als auch oberirdisch. Die Produkte von Villas wurden nahezu bei allen Bauteilen verwendet, sowohl bei den gesamten Flachdächern der Kletterhallen und Nebenbereiche als auch bei den Schießtunneln unterirdisch.“
So wurde für die Bauwerksabdichtung der Bodenplatte und die Hochzüge ebenfalls auf Villas-Produkte zurückgegriffen. Als erste Lage für die Abdichtung der Schießanlagen wurde „Isovill E-GW-B“ eingesetzt, eine Elastomerbitumen-Gießbahn mit Glasgewebe-Trägereinlage. Als Oberlage fungiert „Isovill P-4-B“, eine Plastomerbitumen-Flämmbahn mit Kunststoffvlies-Trägereinlage.
Im Hinblick auf die Abdichtung und Entwässerung des Gebäudes weist Bernd Zerza noch auf einen entscheidenden Punkt hin: „Im Speziellen ist zu vermerken, dass wir bei diesem Projekt – wie generell angestrebt – auf Innenentwässerung mit Gullys verzichtet haben. Wir befinden uns hier in der Nähe einer Wald- und Auenlandschaft mit einem hohen Anflug an Blättern und dergleichen, bei welchem bekannt ist, dass diese dazu neigen, Gullys zu verstopfen. Daher haben wir uns auch hier für Außenentwässerungen entschieden.“
Eine besondere Herausforderung von architektonischer Seite war auch noch, „zwei so unterschiedliche Sportarten wie das Klettern und das Schießen unter einem Dach zu vereinigen“, erläutert der Projektleiter. „Es war daher klar, dass Schießkanal, Schießkino und dergleichen unterirdisch untergebracht werden sollten, aus Gründen des Schallschutzes. Die leise Bogenschießanlage hingegen passte gut in das Sportgeschehen des Kletterns und Boulderns und war in diesem Bereich gut integrierbar, zumal hier eine natürliche Belichtung gewünscht wurde.“
Auch die Außenanlage wurde exakt auf die Bedürfnisse der künftigen Nutzerinnen und Nutzer zugeschnitten. „Für die architektonische Gestaltung des gesamten Baukörpers war es ein willkommener Wunsch, an der Ostseite eine gut überdachte Freikletterwand in den Baukörper zu integrieren. Dieses Angebot wurde erst im Zuge der detaillierteren Planung in das Gesamtangebot aufgenommen“, so Bernd Zerza.
Überhaupt wurde das KLE-SCH unter fachkundiger Mithilfe von zwei Experten aus den jeweiligen Sportbereichen geplant und umgesetzt: Chris Rainer als Profi für Kletterhallen und Stefan Zeindl als Gutachter für den Schießbereich. Was einmal mehr beweist, dass es sich bei dieser hochkarätigen Freizeitanlage um ein höchst professionelles Projekt handelt – von der Idee bis zur Fertigstellung, von der Bodenplatte bis zum Dach.
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