Volle Sonnenkraft auf allen Dächern – und viel mehr
Es ist ein faszinierender Anblick: Auf der einen Seite finden der Abbau und die Verarbeitung von Sand und Gestein statt, auf der anderen Seite liegen weitläufige Teiche mit einer einzigartigen Biodiversität. Und als nachhaltiges Verbindungsglied in der Mitte stehen Büros und Einstellhallen, deren Dächer mit großflächigen Photovoltaik-Anlagen gespickt sind. Dass diese Gestaltung und Aufteilung auf einem langfristigen ökologischen und ökonomischen Gesamtkonzept basiert, werden wir im Laufe der Reportage noch sehen.
Wir befinden uns am zentralen Standort der LASSELSBERGER GmbH im niederösterreichischen Pöchlarn, knapp 100 Kilometer westlich von Wien. Hier wurde im Jahr 1957 der Grundstein des Familienunternehmens gelegt, das heute in dritter Generation geführt wird. Die LASSELSBERGER GmbH ist Teil der Lasselsberger Group, die zu den führenden europäischen Unternehmen im Bereich Rohstoffe, Baustoffe und Keramik zählt.
Gelebte Nachhaltigkeit auf vielen Ebenen
Fortschrittliches Denken sowie verantwortungsvolles, innovatives und soziales Handeln sind von jeher fest in der Firmenphilosophie verankert, wie aus dem umfangreichen Nachhaltigkeitsbericht 2023 hervorgeht (online zu finden unter www.lasselsberger.at). Eine der vielen Säulen für einen zukunftsfitten Umgang mit der Natur und den Ressourcen stellt die Stromversorgung dar, da diese bei Lasselsberger einen wesentlichen Faktor darstellt. Die Gewinnung von grünem Strom durch Photovoltaik (PV) spielt hier eine entscheidende Rolle.
„Am Hauptsitz in Pöchlarn wurden PV-Anlagen auf dem neuen Bürogebäude und den Einstellhallen als auch auf den alten und neuen Werkstätten montiert. Damit decken wir an sonnigen Tagen bereits rund 20 Prozent unseres Gesamtbedarfs. Zudem wollen wir unsere PV-Anlagen durch Module auf dem Dach unseres neuen Hackgut-Heizwerks erweitern und können damit weitere fünf Prozent des Stromverbrauchs selbst erzeugen“, berichtet Daniel Lasselsberger.
Lasselsbergers Vision geht aber noch viel weiter. „In Zukunft könnten wir auf unseren Baggerseen schwimmende PV-Paneele einsetzen. So könnten wir die verbleibenden 75 Prozent an Strom gewinnen, die wir für den Betrieb unseres Werks benötigen. Zusätzlich hätte es den Vorteil, dass keine wertvollen Grün- und Agrarflächen verbaut werden müssen“, so Lasselsberger.
Mono S3 – Halfcut
Das Halbzellen-Modul von Bramac für besonders effiziente Energiegewinnung
Auf dem Betriebsgelände der LASSELSBERGER GmbH in Pöchlarn wurde mit dem „Mono S3 – Halfcut“ eines der leistungsstärksten Module aus dem Bramac-PV-Sortiment verlegt.
Die Vorteile und Kenndaten dieser modernen Paneele lauten:
- Hohe Effizienz, hohe Sicherheit, hohe Zuverlässigkeit
- Hervorragende Leistungen auch unter schwachen Lichtverhältnissen
- Resistent gegen Umwelt-Einflüsse: Ammoniak- & Salznebelbeständigkeit
- Nennleistung Pmax: 375 W
- Modul mit 120 monokristallinen Halbzellen – Zellgröße 160 x 80 mm
- Modulgröße 1755 x 1038 x 35 mm
- 9-Busbar-Technologie: Busbars sind metallische Strom- bzw. Sammelschienen, dank derer der Leistungsfluss optimiert wird. Die Module werden dadurch belastbarer und können das einfallende Licht noch besser aufnehmen.
- PID frei: Bei manchen PV-Modulen kann im Laufe der Zeit eine sogenannte „Potenzialinduzierte Degradation“ (PID) auftreten – also ein mehr oder weniger hoher Leistungsverlust. Durch eine neuartige Technologie sind die Bramac-Paneele vor diesem Effekt geschützt.
Bei der Umsetzung der PV-Anlagen, hat sich Lasselsberger für das PV-Aufdach-System von Bramac entschieden. Neben dem Anspruch an hohe Qualität des PV-Systems, war es dem Unternehmen wichtig mit einem Partner zusammenarbeiten, zu dem bereits seit Jahrzehnten eine geschäftliche Beziehung bestand. Durch die räumliche Nähe und die Tatsache, dass seit vielen Jahren ein Großteil des Sandes – technologisch auf die Farbwünsche abgestimmt – für die Bramac-Dachsteine von Lasslesberger stammt, lag eine Zusammenarbeit nahe.
„Aufgrund der langen Kundenbeziehung zu Bramac wollten wir einmal etwas zurückgeben und haben die Produkte von Bramac gewählt – auch im Sinne von Nachhaltigkeit, Förderung der Regionalität und kurzer Transportwege“, erläutert Daniel Lasselsberger.
Mit der Performance des PV-Aufdach-Systems ist Lasselsberger äußerst zufrieden. Es besteht lediglich immer wieder Bedarf an etwas Regen, damit die Verstaubung, die beim Betrieb des Werks gegeben ist, auf natürliche Weise beseitigt wird. Zusätzlich sind vor den Hallen eigene Wasser-Anschlüsse vorhanden, wodurch die Möglichkeit besteht, mit Hilfe eines Hubsteigers hinaufzufahren und die Module manuell zu reinigen.
Besonders positiv sind auch die wirtschaftlichen Benefits, die sich durch die großzügige PV-Anlage ergeben. Das Unternehmen hat nun eine verlässliche Stromversorgung und einen stabilen Strompreis. Bei PV kann die Investition und die entsprechende Nutzungsdauer hochgerechnet und daraus ein Strompreis kalkuliert werden, der eine langfristige Planung ermöglicht.
Neben der Investition in PV-Anlagen gibt es bei Lasselsberger viele weitere Hebel, an denen angesetzt wird. „Wir haben im Hinblick auf nachhaltige Energiequellen auch die Ölheizungen in den beiden Bürogebäuden und in der Mischanlage auf Hackgut getauscht. Unsere Hackgutproduktion bestücken wir aus der hauseigenen rund 80 Hektar großen Auenlandschaft. Hier kann ich ebenfalls genau berechnen, was verbraucht wird und was es kostet, unabhängig vom Öl- oder Gaspreis“, erklärt Daniel Lasselsberger.
Für ihre gesamten nachhaltigen Bemühungen unter dem Titel „Grüner Bauen“ wurde die LASSELSBERGER GmbH bei den „Sustainable Development Awards 2022“ mit dem Umweltpreis in der Kategorie „Environmental Best Practice“ des Europäischen Gesteinsverbandes UEPG ausgezeichnet. Bereits davor hatte das Unternehmen den österreichischen „Nachhaltigkeitspreis 2022“ durch das Forum mineralische Rohstoffe erhalten.
Das Programm „Grüner Bauen“ beinhaltet unter anderem die Revitalisierung und Renaturierung aufgelassener Abbaustätten in Österreich. „Wir haben auf den rekultivierten Teichen ein Naturbiotop mit fast 200 verschiedenen Vogelarten geschaffen“, erzählt Lasselsberger stolz. „Damit zeigen wir, wie Rohstoffgewinnung wirklich funktionieren kann. Verschiedene Ökologen bestätigen, dass der Naturlebensraum bei uns nach dem Abbau besser und artenreicher ist als davor.“
So wurden auf den Baggerseen vier schwimmende Brutflöße errichtet, ein Aufforstungskonzept erstellt und ein Futterplatz für Wintervögel umgesetzt. Seit vielen Jahren hat man bei allen Fragen zur Rekultivierung von Wasser-, Wald- oder Grünflächen eine sehr enge Kooperation mit dem Verein LANIUS, der viele Projekte beratend und aktiv maßgeblich begleitet und unterstützt hat.
„Als Familienunternehmen steht für uns das langfristige Denken über Generationen und der Schutz unserer natürlichen Ressourcen an vorderster Stelle“, sagt Daniel Lasselsberger. „Was die Natur uns gibt, schätzen wir hoch und das geben wir ihr durch beispielgebende Rekultivierungsmaßnahmen auch wieder zurück.“
Im Programm „Grüner Bauen“ sind aber auch die Bestrebungen nach Energieautarkie in der Gebäudeheizung durch nachwachsende Energieträger aus eigenen Aufforstungen sowie der Stromversorgung durch PV-Anlagen für E-Mobilität und Hauselektrizität verankert.
Einen besonders wichtigen Bereich stellt auch das Recycling von Baurestmassen und das Herstellen hochwertiger Recyclingbaustoffe dar. Dazu zählt etwa der Klima Protect Beton der zum Unternehmen gehörenden Marke Cemix. Für diesen neuartigen Trockenbeton bereitet man Bau- und Abbruchmaterialien wie Beton-, Asphalt- und Ziegelbruch sowie Bauschutt und Aushub (ohne wesentliche Anteile von Holz, PVC, Glas etc.) auf.
„Durch diese Form der Kreislaufwirtschaft setzen wir wichtige Beiträge zur nachhaltigen Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Einsparung von Natursand-Abbauflächen bei veredelten Baustoffen“, betont Daniel Lasselsberger.
Die LASSELSBERGER GmbH hat sich seit Jahrzehnten als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit etabliert. Durch das engagierte Investment in nachhaltige Technologien und Rekultivierungsmaßnahmen hat die LASSELSBERGER GmbH schon frühzeitig den Nachhaltigkeitsgedanken in seiner Unternehmenskultur verankert und lebt diesen beispielhaft vor.