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Das Südamerikahaus im Kölner Zoo wurde nach den Plänen von dan pearlman Erlebnisarchitektur GmbH umgebaut. Umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten unter denkmalgerechten Bedingungen waren erforderlich, um das Bauwerk in eine attraktive, frei begehbare Regenwaldlandschaft zu verwandeln.
Erlebnisarchitektur, tiergerechte Haltung und moderne zoologische Anforderungen sind im architektonischen Konzept enthalten. Das Besuchererlebnis ist einer Expedition durch den südamerikanischen Regenwald nachempfunden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte die Sanierungsarbeiten mit einem Förderbetrag. Ziel der Planung war es, das denkmalgeschützte Gebäude durch eine behutsame Restaurierung zu altem Glanz zu bringen.
1899 wurde das Südamerikahaus als Vogelhaus entworfen und später als Heimstätte für diverse exotische Affenarten genutzt. Das Gebäude ist ein wesentlicher Bestandteil des Tiergartens und ist einer russisch-orthodoxen Kirche nachempfunden. Das Bauwerk besteht aus einem Mittelschiff mit einer Apsis und zwei Seitenschiffen. Auf viereckigem Grundriss flankieren vier Ecktürme das in Gelb und Weiß gehaltene Gebäude. Die Fassade ist durch Lisenen und Bogen gestaltet. Die Türme werden durch vergoldete Zwiebeldächer bekrönt.
Die Anforderungen des Denkmalschutzes beinhalteten große bauphysikalische Herausforderungen. So wurden die maroden Dächer und Decken erneuert. Die Glasbedachung des Hauptschiffes entsprach bei Weitem nicht den Anforderungen des energetischen Wärmeschutzes. Auch zeigten sich gravierende Schäden an der Tragkonstruktion mit starker Korrosion der Eisenträger.
Die Seitenschiffe sowie Teile der Apsis wurden mit einer klassischen Dachkonstruktion wiederhergestellt. Als Unterdeckbahn kam dabei eine Divoroll Universal+ 2S zum Einsatz. Die Bahn ist dank eines hydrophobierten DuraProtect Vlieses dauerhaft Wasser abweisend. Mit einem sd-Wert von ≤ 0,03 m gilt die Bahn als hochdiffusionsoffen. So kann in der Konstruktion eingedrungene Feuchtigkeit einfach auch nach außen ausdiffundieren und möglicher Schimmelbildung wird vorgebeugt.
In Abstimmung mit der Denkmalpflege wurde von den Dachdeckern der Horst Furth Bedachungs-GmbH & Co. KG aus Wesseling ein Doppelmuldenfalzziegel Braas Granat 13V verlegt. Der Doppelmuldenfalzziegel in der Farbe Anthrazit entspricht nach den Vorstellungen des Denkmalamtes der Dachdeckung der historischen Gebäude aus dem vorletzten Jahrhundert. So gehörte der Doppelmuldenfalzziegel zu den ersten maschinell hergestellten Dachziegeln. Er ist ein Pressdachziegel mit Verrippungen in der Höhen- und Seitenüberdeckung. Die Wasser führende Ebene ist in zwei getrennten Mulden (Doppelmulde) mit einem dazwischen liegenden Steg unterteilt, die den Wasserablauf über den Ziegel kanalisieren und beschleunigen.
Durch die umlaufende Verfalzung konnte der Doppelmuldenfalzziegel materialsparend und wirtschaftlich in Einfachdeckung verlegt werden. Er ermöglichte im Verhältnis zu den damals verfügbaren Eindeckungen auch den Einsatz bei flacheren Dachneigungen. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Doppelmuldenfalzziegel patentiert und hatte sich als wirtschaftliche Bedachungslösung etabliert. Die Dachdeckung prägt seither weite Bereiche der Dachlandschaften in Deutschland.
Der Braas Dachziegel Granat 13V kombiniert traditionelle Optik mit moderner Verschiebetechnik. Sowohl in der Reihen- als auch in der Verbandsdeckung bietet er ein angenehm symmetrisches Erscheinungsbild und damit eine harmonische und fein gegliederte Dachoptik. Günstig für den Einsatz in der Dachsanierung ist der Verschiebebereich von 30 Millimetern. So kann die Decklänge problemlos auch an bestehende Sparrenlängen in der Altbaumodernisierung angepasst werden. Die Dachdecker verklammerten die Dachziegel zusätzlich mit Sturmklammern nach entsprechender Windlastberechnung von BMI. Die Abdeckung der Grate erfolgte mit dem konischen First O und einem Firstanfänger mit Muscheldekor. Zum Einsatz kam ein Firstlüftungsband mit einem Seitenstreifen aus farblich passendem beschichtetem Aluminium sowie einem Mittelstreifen aus UV-stabilisiertem PP-Vlies und einem Nagelband aus hochwertigem Kunststoff.
Für das runde Dach der Apsis, das ebenfalls ein Folienkissendach in Segmenten erhielt, ordneten die Dachdecker Hilfssparren an und teilten die Dachfläche so ebenfalls in Segmente ein, die dann mit dem Ziegel eingedeckt werden konnten. Die Anschlüsse der Foliendachkonstruktion an die Gratziegel erfolgten mit Wakaflex. Die UV- und temperaturbeständige Anschlussbahn lässt sich mit dem integrierten Streckgitter gut anformen und hat eine selbstverschweißende Oberfläche. So können nicht nur An- und Abschlüsse an aufgehende Bauteile wie Kamin- und Wandanschluss, sondern auch komplexere An- und Abschlüsse wie die Einbindung von Dachaufbauten sicher hergestellt werden.
Alle bauphysikalischen Herausforderungen wurden gemeistert: Durch die behutsame Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes erstrahlt das alte Südamerikahaus im Kölner Zoo wieder in altem Glanz und lädt die Besucher dazu ein, in die Fußstapfen Humboldts treten.
Zum Gedenken an den Holocaustüberlebenden Arnulf Reichert und seine Frau, die mit ihrer Stiftung den Kölner Zoo großzügig unterstützten, wurde im Übrigen das Südamerikahaus in Arnulf-und-Elisabeth-Reichert-Haus umbenannt.
Objekt: Arnulf-und-Elisabeth-Reichert-Haus
Bauherr: Kölner Zoo
Architekt: dan pearlman Erlebnisarchitektur GmbH
Ausführung: Horst Furth Bedachungs-GmbH & Co. KG
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